In unserem heutigen Beitrag beschäftigen wir uns mit der Planung. Es gibt verschiedene Bereiche die zu planen sind, auch abhängig davon, welche Veränderungen Sie am Haus vornehmen möchten.

Da Sie neben dem Gestalterischen auch die Kosten planen müssen, ist es am Besten, wenn Sie sich mit Hilfe von Excel ein kleines Planungstool basteln. Denn Sie werden mit ziemlicher Sicherheit nicht nur eine Immobilie durchplanen. Zudem werden Sie die Planung auch mit der Zeit immer wieder anpassen. Es lohnt sich also, mal einen Abend dafür aufzubringen.

Raumaufteilung

Wenn Sie Immobilien besichtigen oder die Pläne im Exposé studieren, dann lassen Sie sich nicht durch die vorhandene Raumaufteilung beirren. Grundsätzlich lassen sich Zwischenwände entfernen, Durchbrüche vergrößern oder zusätzliche Wände einziehen. Stellen Sie jedoch fest, daß Ihnen noch ein Zimmer fehlt oder das Gebäude in Summe eigentlich zu klein ist und sich nicht durch einen Dachausbau o.ä. in der Wohnfläche erweitern lässt, dann Finger weg!

Statik

Wenn Sie den Plan eines Gebäudes studieren oder sich vor Ort ein Bild machen, dann werden Sie feststellen, daß die meinsten Zwischenwände innerhalb des Hauses eine Stärke von 11,5 cm (Plan) bzw. ca. 15 cm vor Ort haben. Diese Wände sind i.d.R. nicht tragend und können grundsätzlich entfernt werden. Oftmals haben Sie dann noch eine Wand, die auf dem Plan eine Stärke von 24 cm und vor Ort ca. 27 cm hat. Dies ist eine tragende Wand und sollte weitestgehend stehen bleiben. Oftmals handelt es sich dabei um eine Wand im Flur, die sich parallel zum Dachfirst durch das Gebäude zieht. 

Sie fragen sich jetzt vielleicht, warum die Wände in den Plänen 3 cm dünner sind? Weil ein Plan nach Rohbaumaß gezeichnet ist und der Putz, ca. 1,5 cm pro Wandseite, im Plan nicht berücksichtigt wird. Soviel zur Theorie.

In der Praxis kann es nun sein, daß auch eine der dünnen Wände zur Unterstützung der Statik genutzt wird. Sie können ggf. auch durch eine tragende Wand einen Durchbruch machen und müssen diesen dann evtl. mit Stahlträgern abstützen.

Es ist daher immer äußerst empfehlenswert einen Statiker einzuschalten und sich von diesem schriftlich bestätigen zu lassen, daß die Umsetzung Ihrer Planung unbedenklich ist. Dies kostet nur einen geringen dreistelligen betrag und gibt Ihnen die notwendige Sicherheit. Mit unserer Erläuterung sollten Sie jedoch in der Lage sein, sich erste Gedanken zur neuen Raumgestaltung machen zu können.

Steigleitungen

Wir haben es schon mehrfach erlebt, daß sich unsere Kunden bei der Planung der Badezimmer, WC's oder Küchen immer an den bestehenden Räumen bzw. örtlichen Gegebenheiten orientiert haben, da dort ja auch die Steigleitungen für Zu- und Abwasser verlaufen. Das ist auch grundsätzlich richtig. Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, einen neuen, zusätzlichen Steigschacht zu errichten, wodurch sich Ihre Flexibilität bei der Raumplanung erhöht. Eine weitere Möglichkeit ist, die Leitung im darunter liegenden Stockwerk bis zum eigentlichen Steigschacht an der Decke entlang zu führen. Dies bietet sich in den oberen Wohnetagen eher selten an, kann aber oftmals im Erdgeschoss angewendet werden, da die dann erforderliche Verlegung an der Decke im Keller nicht sonderlich stört. Das Gefälle sollte dabei mindestens 2 % betragen, so daß Sie bei einer Querverbindung von 3 m einen Höhenunterschied von 6 cm einplanen müssen. Je nachdem was Sie entwässern möchten, beträgt der Rohrdurchmesser ca. 70 bis 100 mm. Rechnet man das Gefälle und den eventuell erforderlichen Kasten zum Kaschieren dazu, ist man bei einer Distanz von 3 m schnell bei einer Gesamthöhe von ca. 20 cm.

Im nachfolgenden Beispiel wurde in ein Badezimmer nachträglich ein WC installiert. Um dies zu ermöglichen, musste die Abwasserleitung in der darunter liegenden Küche an der Decke entlang geführt werden, um in den Steigschacht (rechts) münden zu können. Der Steigschacht wurde ebenfalls nachträglich errichtet und direkt an den bestehenden Schornstein angebaut. Die gelben Pfeile in dem nachfolgenden Bild zeigen den Verlauf der Abwasserleitung. 

Durch das Platzieren von Oberschränken unterhalb der verkofferten Abwasserleitung konnte diese, wie im nachfolgenden Bild zu sehen ist,  gut kaschiert werden und fällt kaum auf. Sie sehen also, daß es auch innerhalb der Wohnräume möglich ist, Querverbindungen ohne optische Nachteile zu errichten.


Ein allgemeiner Hinweis noch zum Thema Steigleitungen. Wenn Ihr Gebäude älter als 30-40 Jahre ist und die Leitungen sich noch im Ursprungszustand befinden, empfiehlt es sich, diese neu zu verlegen. So können Sie sicher sein, daß Sie keine Verunreinigungen wie z.B. Rost in Ihrem Frischwasser haben und auch kein Rohrbruch in den nächsten Jahren anstehen dürfte.

Unsere Leistung

Häufig beauftragen uns Kaufinteressenten, diese bei der Besichtigung ihrer künftigen Immobilie zu begleiten. Im Nachgang geben wir eine grobe Werteinschätzung ab und können Sie hinsichtlich der erforderlichen Sanierungsmaßnahmen unterstützen. Durch unsere Erfahrung konnten wir schon oft bei der Anordnung neuer Raumaufteilungen behilflich sein.

Haben Sie Fragen zu Ihrem Hausprojekt? Zögern Sie nicht uns zu schreiben, oder rufen Sie uns an.